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Volvo Umweltpreis 2011 geht an Hans Joachim Schellnhuber

 

Volvo Umweltpreis 2011 geht an Hans Joachim Schellnhuber

 

  • Professor aus Potsdam für seine Forschungen ausgezeichnet
  • Internationale Jury würdigt intensive Klimafolgenforschung
  • Brücken gebaut zwischen Wissenschaft und Politik

 

Köln/Göteborg. Professor Hans Joachim Schellnhuber erhält den Volvo Umweltpreis 2011. Er gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem komplexen Gebiet der Nachhaltigkeitsforschung und der Untersuchung von Faktoren, die die Umwelt global beeinflussen. Der jährlich verliehene Volvo Umweltpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen auf seinem Gebiet. Er wird seit 1989 verliehen und ist mit 1,5 Millionen Schwedischen Kronen (130.000 Euro) dotiert. Insgesamt wurden bisher 38 Wissenschaftler ausgezeichnet, darunter drei Gewinner des Nobelpreises.

 

Professor Hans Joachim Schellnhuber ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das wissenschaftlich und gesellschaftlich bedeutsame Fragestellungen in den Bereichen globaler Wandel, globale Erwärmung und nachhaltige Entwicklung untersucht. Forscher aus den Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften arbeiten dort zusammen, um fachübergreifend Einsichten zu gewinnen, welche zur Grundlage für Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden können. Schellnhuber ist darüber hinaus Professor für Theoretische Physik an der Universität Potsdam, außerordentlicher Professor des Santa Fe Institute (USA), Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) und Mitglied des Weltklimarates (IPCC).

 

In der Begründung der Jury des Volvo Umweltpreises, die aus führenden internationalen Wissenschaftlern besteht, heißt es: „Hans Joachim Schellnhuber hat durch seine umfangreiche interdisziplinäre Forschung maßgeblich dazu beigetragen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu Grundlagen von politischen Entscheidungen zu machen." Und weiter heißt es: „Er hat mit seiner Klimafolgenforschung die Basis für eine umfassende Erdsystemanalyse geschaffen."

 

Globale Umweltforschung ist eines der am schnellsten wachsenden wissenschaftlichen Gebiete. In den vergangenen Jahren sind die Forscher weltweit zu dem Schluss gekommen, dass das menschliche Tun und Handeln einen entscheidenden Einfluss auf das globale Klima hat. Dies hat dazu geführt, dass in einer Vielzahl von Lebensbereichen die Entscheidungen auch unter dem Aspekt ihrer möglichen Auswirkungen auf das weltweite Klima getroffen werden.

 

Professor Schellnhuber hat Maßstäbe auf dem Gebiet der Klimafolgenforschung gesetzt. Er war es, der die „Tipping Elements" beschrieb und benannte, jene neun kritischen Klima-Krisenzonen, an denen das Klima umschlagen könnte. Oder auch das „Burning embers diagram", das den Zusammenhang zwischen Vorhersagen zu Mittelwerten global ansteigender Temperaturen und Risiken herstellt, die durch gefährliche Veränderungen einzigartiger, bedrohter Ökosysteme entstehen. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen war er für den wissenschaftlichen Bericht verantwortlich, in dem das Ziel festgesetzt wurde, die weltweite Temperaturerhöhung auf zwei Grad zu begrenzen.

 

Seine Klimafolgenforschung bindet nicht nur verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, sondern auch die Politik ein. Hans Joachim Schellnhuber hat viele Jahre daran gearbeitet, Brücken zwischen Forschung und Politik zu bauen. So war er 2007 während der G8- und EU-Ratspräsidentschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel wissenschaftlicher Chefberater der Bundesregierung in Fragen des Klimawandels und der internationalen Klimapolitik. Zudem beriet er den ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair und den Präsidenten der EU-Kommission Manuel Barroso.

 

Professor Schellnhuber war auch Initiator des Potsdamer Nobelpreisträger-Symposiums „Global Sustainability - A Nobel Cause", auf dem im Jahr 2007 von 15 Nobelpreisträgern das sogenannte Potsdam Memorandum zur Klimastabilisierung, Energiesicherheit und nachhaltigen Entwicklung formuliert wurde. Das diesjährige Memorandum wurde dem UN Generalsekretär übergeben und dient als Grundlage für den Klimagipfel „Rio+20", der Folgekonferenz zum Erdgipfel von 1992.

 

Die Klimaforschung ist ähnlich komplex wie das Klima selbst. Hans Joachim Schellnhuber jedoch zeigt sich optimistisch: „Ich habe Chaos-Theorien studiert, und ich kann nur sagen, die Methoden zur Erforschung komplexer Zusammenhänge entwickeln sich sehr schnell. Dadurch gewinnen wir neue Möglichkeiten, bereits frühzeitig die Folgen für das weltweite Ökosystem abzuschätzen."

 

Für weitere Informationen zum diesjährigen Volvo Umweltpreis kontaktieren Sie bitte

Professor Carl Folke, Telefon +46(0)70-845 01 02 oder

Professor Thomas B. Johansson, Telefon +46(0)73-322 57 00.

Infos gibt es außerdem unter: http://www.environmentprize.com/

 

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