Schwechat. Im Kampf gegen den Klimawandel müssen die CO2-Emissionen dramatisch gesenkt werden – von gegenwärtig sieben Tonnen pro Person und Jahr auf zukünftig eine Tonne. Heute startet ein weltweit einzigartiger Test, bei dem ab Jahresbeginn 2011 ein Paar mit zwei Kindern versucht, das Ziel von einer Tonne zu erreichen, ohne dabei ihren gewohnten Lebensstil zu verändern. Das „One Tonne Life“-Projekt ist eine Zusammenarbeit von drei schwedischen Firmen: A-hus, einem Hersteller von Energiesparhäusern, dem Energieversorgungsunternehmen Vattenfall und dem Automobilhersteller Volvo Car Corporation.
Stellen sie sich vor, sie leben in einem klimafreundlichen Haus mit Solarzellen auf dem Dach, durch die sowohl die Energie für die Heizung und alle elektrischen Geräte im Haus gewonnen wird als auch die, die zum Antrieb ihres Automobils notwendig ist. Für eine Familie in Schweden, die im Zentrum des „One Tonne Life“-Projekts steht, wird das schon bald Realität sein.
„Das Projekt soll ganz konkret veranschaulichen, was es heißt, mit einem kleinen CO2-Fußabdruck zu leben“, sagt Torbjörn Wahlborg, Managing Director von Vattenfall. „Wir glauben, dass es mit dem richtigen Know-how, der richtigen Technologie und einer konsequenten Einstellung bereits heute möglich ist, im Alltag mit einem minimalen CO2-Budget auszukommen, ohne dabei auf den gewohnten Lebenskomfort verzichten zu müssen“, sagt Torbjörn Wahlborg. „Vieles von der Technologie, die wir der Test-Familie zur Verfügung stellen, können Kunden bereits heute oder schon bald in Anspruch nehmen. Das Projekt zeigt also keine Fiktion, sondern die Anwendung bereits verfügbarer Möglichkeiten“, verdeutlicht Torbjörn Wahlborg.
Vorbildlicher Haushalt
Die drei „One Tonne Life“-Projektpartner erschaffen einen Haushalt, in dem eine Test-Familie in der Lage sein soll, nicht mehr als eine Tonne CO2 pro Jahr und Person zu verbrauchen. Mit Blick auf den weltweiten Pro-Kopf-Verbrauch von etwa sieben Tonnen CO2 im Jahr stellt das Projektziel eine große Herausforderung dar. Die Forscher der Göteborger Chalmers University of Technology berechnen die CO2-Bilanz der Familie.
Das „One Tonne Life“-Projekt besteht aus drei Teilbereichen:
Beispiel für einen ganzheitlich klimafreundlichen Lebensstil
Das Projekthaus wird zurzeit im Stockholmer Vorort Hässelby Villastad gebaut. Gegenwärtig läuft die Suche nach einer Familie, die von Anfang 2011 an sechs Monate dort einziehen wird. „Als Hersteller von Holzhäusern sind wir daran interessiert, die Entwicklung von klimafreundlichen Energiesparhäusern voranzutreiben und attraktive Konzepte für Hauseigentümer zu finden“, sagt A-hus Managing Director Peter Mossbrant. „Das Hausdesign beim „One Tonne Life“-Projekt wird schon bald auf dem Markt sein. Das Wissen und die Erfahrung, die wir durch dieses spannende Projekt erhalten, wird für die Entwicklung zukünftiger Häuser von großer Bedeutung sein“, ergänzt er.
Während in Hässelby das Projekthaus entsteht, werden zwei weitere Häuser in Göteborg und Stockholm zu Demonstrationszwecken gebaut. Das Haus in Stockholm ist ein Beitrag zur Green Capital of Europe 2010. „Die Geschichte ist reich an Beispielen, dass scheinbar unüberwindbare Hindernisse durch menschliche Innovationskraft und Entschlossenheit bewältigt wurden“, sagt Olle Axelson, Senior Vice President Public Affairs der Volvo Car Corporation. „Den Kampf gegen den Klimawandel kann jedoch keine Industrie oder Organisation allein gewinnen. Deshalb freuen wir uns über die Zusammenarbeit im „One Tonne Life“-Projekt, weil sie die Verbindung von klimafreundlichen Produkten zu einem ganzheitlich klimafreundlichen Lebensstil herstellt“, fügt Olle Axelson hinzu.